Noch während der Zeit als die Kinofilme von Herr der Ringe liefen, und auch immer wieder zwischen durch, kamen bzw. kommen entweder von Lesern oder in meinem Umfeld die Fragen, wie man am besten den Einstieg in Tolkiens Welt Mittelerde schafft: wie fangt man an, welche Bücher sollte man lesen, was sollte man beachten usw.
In diesem Artikel möchte ich als langjähriger Fan von „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ ein paar Tipps geben, wie man meiner Meinung nach am besten und unkompliziertesten den Einstieg schafft.
Falls man schon die Kinofilme gesehen hat, dann darf man nicht vergessen, dass die Filme zwar eine sehr gute Umsetzung sind, aber an einige Stellen deutlich von der Buchvorlage abweichen. Manche Handlungen fehlen zum Teil oder gänzlich und manches wiederum gibt es nur im Film. Ich persönlich habe auch zuerst den Herr-der-Ringe-Zeichentrickfilm gesehen und erst dann das Buch gelesen, man muss sich einfach bewusst sein, dass Film/e einerseits und Bücher anderseits verschiedene Medien sind.
Der Hobbit ist in seiner Handlung etwa 60 Jahre vor den Handlungen in Herr der Ringe angesiedelt, aber man ist dennoch nicht gezwungen zuerst Hobbit zu lesen. Ich persönlich habe auch zuerst der Herr der Ringe gelesen.
Auch muss man sich bewusst sein, dass J. R. R. Tolkien 1892 geboren wurde. Er hat eine ganz andere Sozialisation und einen anderen Zeitgeist hinter sich als wir. Der Hobbit wurde 1937 veröffentlicht und war eigentlich als Kinderbuch gedacht, deswegen ist der Schreib- und Erzählstil anders als in der Herr der Ringe, welches 1954/55 veröffentlicht wurde, und sich eindeutig an ein erwachsenes Publikum richtet.
Bei „Der Herr der Ringe“ ist die Empfehlung sehr einfach: Man nehme die gebundene Ausgabe. Die kostet momentan (07/2014) knapp 50 Euro, dafür sind aber alle drei Bände (Die Gefährten, die zwei Türme und die Rückkehr des Königs) drin, sowie die Karte von Auenland und Mittelerde und, was sehr wichtig ist, die Anhänge und Register sind mit dabei.
Die Anhänge waren leider nicht in allen Ausgaben vorhanden und so musste man diese separat nachkaufen. Bei der gebundenen Ausgabe bleibt dieser Schritt einem erspart.
Die Anhänge sind wichtig, weil die u. a. auch die Handlung nach dem Ringkrieg weiter erzählen. Die Übersetzung dieser Ausgabe stammt von Margaret Carroux, die unter Tolkien-Fans als die gelungenere gilt.
Bei „Der Hobbit“ muss man sich zum jetzigen Zeitpunkt zwischen zwei Ausgaben entscheiden. Die eine Ausgabe kostet momentan knapp 23 Euro, dafür beinhaltet Sie auch Illustrationen von Alan Lee. Die andere Ausgabe kostet dagegen fünf Euro weniger. Beide Ausgaben sind gebunden.
Wem Hobbit, Herr der Ringe und die Anhänge nicht ausreichen, der hat die Möglichkeit weiter in Mittelerde einzusteigen. Das nächste Werk könnte Silmarillion sein. Allerdings sei hier gesagt, dass es sich hier um wirklich schwere Kost handelt. Es wird in sehr komprimierter Form die Geschichte von Arda und Mittelerde beschrieben. Von der Erschaffung der Welt bis zum Anfang des vierten Zeitalters.
Bei mir war es der Herr der Ringe, den ich mit 16 Jahren das erste mal gelesen habe, bzw. verschlungen! Danach folgten 20 Jahre später das Silmarillion und der Kleine Hobbit. Die Filme habe ich natürlich auch gesehen. Hier empfehle ich auf jeden Fall nur die Special Extendet Version.